16.8. Nordosten
Heute möchten wir einen Teil dessen nachholen was wir gestern verpasst haben. Den Besuch in Bakkagerdi bei den Elfen und den Puffins, den Papageientauchern. Bakkagerdi ist an der äussersten nordöstlichen Spitze von Island und wir fahren über eine Stunde dorthin. Dort angekommen sehen wir sogleich dass Haus Lindarbakki, welches seit 1899 dort steht. Ein rotes Häuschen mit Grasboden überwachsen. Mit den alten Gerätschaften und den liebevoll drappierten Gartendekos wirkt es hier geradezu idyllisch. Die Besitzerin selbst, welche nur 3 Monate im Sommer hier verbringt zeigt uns die Innenräume und erzählt uns wie sie hier lebt und das Haus in Stand hält.
5km weiter den Klippen entlang gelangen wir zu einem kleinen Fischerhafen, der für sich alleine schon sehenswert ist. Die Mehrheit der Touristen sucht aber diesen Ort auf, weil am dortigen Felsen alle Jahre unzählige verschiedene Vogelarten nisten. Wir hoffen natürlich, dass wir hier noch den einen oder anderen Papageientaucher antreffen. Ein Schild sagt uns dann, dass diese spezielle Vogelart von Mitte Juni bis 15. August dort verbringt und danach weiter zieht. Es scheint als hätten die Puffins, wie man sie auf englisch nennt, tatsächlich einen inneren Kalender. Vor Ort nisten nur noch die heimischen Möven und Eisvögel. Ein verirrter Puffin schwirrt noch durch die Lüfte, aber auch nur so weit entfernt, dass wir ihn kaum erkennen.
So fahren wir nach ein paar Mövenbildern wieder zurück Richtung Egilstadir und von dort weiter gegen Westen zu. Um nicht nur der Ringstrasse entlang zu fahren machen wir einen kleinen Abstecher auf die ehemalige Ringstrasse, die uns durch vulkanisches Gebirge und eine fast mondähnliche Gegend führt. Hier trifft man ausser ein paar verirrten Schafen wohl niemanden an.
Nach einer Weile Fahrt in der schwarzen Steinwüste, sind wir um so erstaunter hier auf menschliches Leben, sprich auf ein richtiges Dorf zu treffen. Herzige Torfhäusschen schmücken den Dorfeingang und ziehen die Besucher magisch an. Wir werden freudig vom Dorfhund begrüsst und auch wedelnd wieder verabschiedet als wir das Dorf wieder verlassen.
Weiter auf der Ringstrasse geht es dann bis zur grossen Brücke, die über die Jökulsá á Fjöllum führt. Der Fluss entspringt dem grössten Gletscher Islands, dem Vatnajökull und ist zugleich der breiteste und längte Fluss in Island. Wir loggen den dort liegenden Cache und biegen nach der Brücke schon bald in die Secondary Route zum Detifoss ein. Vom Parkplatz aus eine halbe Stunde hinter viel Basaltgestein gelegen bietet sich uns ein imposantes Schauspiel. Der Detifoss ist ein 100m breiter Wasserfall, der 45m in die Tiefe stürzt. Unvorstellbar welche Wasserkraft hier zu Boden donnert. Daran, dass das ganze Tal nach dem Wasserfall noch von der Gischt gefüllt ist und am lauten Getöse kann man sich ungefähr erahnen was hier für ein Schauspiel vor sich geht.
Als wir schon wieder auf dem Weg zum Auto sind schlägt das Wetter um und die schwarze Wolke über uns entleert ihren ganzen Inhalt. Wir werden nass bis auf die Unterwäsche, aber wer scheut schon ein Unwetter, wenn man mit einem prächtigen Regenbogen dazu belohnt wird. Pudelnass wechseln wir im Auto die Kleider und fahren dann in unsere neue Unterkunft wo wir 3 Nächte verbringen werden.



















