19.8. Torfhäuschen und Seehunde

19.8. Torfhäuschen und Seehunde

Da wir gestern Abend schon einen Teil der heutigen Route angeschaut haben, können wir uns heute Zeit lassen und etwas später aufstehen als üblich. Unsere erste Station ist Glaumbaer, ein kleines Dörfchen mit Torfhäuschen. So haben die Leute im 18./19. Jahrhundert gewohnt. Die Häuser wurden praktisch gänzlich aus Torf erbaut und waren nicht beheizt. Die Wohnräume wurden einzig von der Körperwärme der Personen warm gehalten.

Nach einem Abstecher nach Saudarkrokur, wo wir auch etwas zu Mittag essen, fahren wir weiter nach Blönduos. Auf der Halbinsel Hrutey, die vor diesem Ort liegt, machen wir einen malerischen Spaziergang in der romantischen Natur. Hier brüten auch immer einige Vögel und Gänse. Spuren davon sehen wir an den kaputten Eiern, die noch unterwegs zu finden sind.

Bevor wir uns dann in Ruhe den Seehunden von Hvammstangi zuwenden möchten wir unser Gepäck bereits in der Unterkunft deponieren. Als wir sehen, dass das Guesthouse erst nach 9km auf einem mit Löchern übersähten Schotterweg zu finden ist, sind wir abermals erstaunt wie abseits man hier wohnen kann. Nach der Fahrt zum Gasthaus ist unser Auto zum ersten Mal in diesen zwei Wochen nicht mehr weiss, sondern braun von oben bis unten, als wären wir verbotenerweise ins Hochland gefahren.

Nach dem Einchecken geht es dann durch die 9 km Dreck wieder zurück nach Hvammstangi, wo wir hoffen ein paar Seehunde in freier Wildbahn anzutreffen. Mit Hilfe eines Caches finden wir heraus, dass wir uns aus dem Ort heraus bis zur Spitze der Landzunge bewegen müssen. Bei der ersten Tafel, die uns eine Seehundekolonie ankündet parkieren wir gleich und machen uns auf die Suche. Und siehe da, ein herziges Single-Exemplar zeigt sich uns. Scheint eine sehr kleine Kolonie zu sein.

Wir fahren den Weg weiter entlang der Küste bis wir zu einem zweiten “Seehunde-Wohnort” gelangen. Vom Parkplatz aus ist es noch ein ganzes Stück zu Fuss, aber das Hungern und der lange Weg hat sich gelohnt. Hier können wir in einer ruhigen Bucht sicher 15 Seehunden beim Baden und Spielen zuschauen. Dem faszinierenden Schauspiel und dem Treiben der neugierigen Kerle könnte man stundenlang zuschauen.

Da es dann aber zu regnen beginnt und wir immer noch nicht gegessen haben, fahren wir noch 5 Minuten weiter und kehren im einzigen Restaurant in dieser Gegend ein. Es gibt Fischsuppe mit Salat und selbst gebackenem Brot. Wir werden nicht ganz satt und bestellen uns noch je ein Stück Kuchen, sehr lecker (Skyrtorte und hausgemachter Schokocake).

Zurück geht es dann auf die Reise zur Unterkunft über die lange Schotterpiste und zu unseren Betten, die wieder einmal separiert sind. Scheint als wären Doppelbetten hier in Island eine Rarität.